Sicherheitskennzeichnung mit Tritiumgas-Schildern

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gilamonster2000
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Sicherheitskennzeichnung mit Tritiumgas-Schildern

Beitragvon gilamonster2000 » Di 13.12.2016 11:34

Liebe Brandschützer,

gibt es jemanden der Erfahrung mit selbstleuchtender Sicherheitskennzeichnung auf Tritium-Gas-Basis hat? (fHerstellerbeispiel: http://www.betalight.nl/en/safety-signs)
Die Eigenschaften als Lichtquelle, die für mehr als zehn Jahre ohne äußere Lichtzufuhr leuchtet, klingen zunächst sehr vielversprechend und könnten eine Stromversorgung bei selbstleuchtenden Piktogrammen entbehrlich machen. Gleichzeitig haben sie eine wesentlich höhere Leuchtkraft als nachleuchtende Kennzeichen.
Was ist jedoch mit der Bremsstrahlung im Röntgenbereich, die nach außen dringt oder mit der Inhalation des Gases bei einer Zerstörung des Glasröhrchens?
Auf eine angeregte Diskussion an dieser Stelle freue ich mich sehr.

clammer
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Re: Sicherheitskennzeichnung mit Tritiumgas-Schildern

Beitragvon clammer » Di 13.12.2016 17:31

Hallo,

bei der Aversion von vielen Deutschen gegen die Nutzung der Kernenergie ist die Idee der Verwendung von Schildern, deren Energie mit Hilfe eines radioaktiven Stoffs erzeugt wird, "interessant".

Die Menge an Tritium in einen Schild dürfte ungefährlich sein; schließlich wird diese Methode auch in Uhren, Schlüsselanhängern und Taschenlampen eingesetzt.

Über einer Gesamtaktivität (also alle Schilder etc.) von 1 GBq brauchen Sie in Deutschland eine Genehmigung.

Da die Halbwertszeit von Tritium bei rund 12,3 Jahren liegt, stellte sich die Frage, ab wann denn die normative Wirksamkeit nicht mehr gegeben ist. Ein "Lämpchen" wie bei Einzelbatterieleuchten oder eine Überwachung wie bei Zentralbatterieanlagen scheidet ja aus.

Aufgrund des radioaktiven Zerfalls des Tritiums nimmt die Leuchtkraft mit der Zeit ab; dies erklärt auch die "wesentlich höhere Leuchtkraft als nachleuchtende Kennzeichen" - zumindest in den ersten Jahren.

Gruß
C. Lammer