Maschinelle Rauchabzugsanlage - 30 Minuten oder 3 Stunden?

Gefahrenmeldeanlagen, Löschanlagen, RWA, Feuerlöscher, Hydranten, FSA etc.
ibkoeppen

Maschinelle Rauchabzugsanlage - 30 Minuten oder 3 Stunden?

Beitragvon ibkoeppen » Di 15.03.2005 12:26

Hallo in die Runde -

mal eine Frage zum "Funktionserhalt":
ich habe eine Rauchabsaugung (Ventilator) in einem Treppenhaus einer Versammlungsstätte (rekonstruiertes Schloß).
- die maschinelle Rauchabzugsanlage muß nach VStättVO für mindestens 30 Minuten Betrieb bei 300°C Rauchgastemperatur ausgelegt sein
- die (im Treppenraum verlegten) Leitungsanlagen hierfür müssen nach RBALei 30 Minuten Funktionserhalt haben
- die DIN VDE 0108 jedoch fordert für die Ersatzstromquelle für maschinelle Rauchabzugseinrichtungen nicht weniger als 3 h = 180 Minuten Nennbetriebsdauer!!!!!!!!!!!

Hatte schon jemand mit diesem Widerspruch zu tun, und wie hat er ihn gelöst?

mfG
M. Koeppen
Fachplaner Brandschutz

Frank Fleischhauer

Beitragvon Frank Fleischhauer » Di 15.03.2005 13:47

Hallo herr Koeppen,
ich sehe hier aus folgenden Gründen keinen direkten Widerspruch:
1. Die 30 Minuten für den Brandgasventilator bei 300° C stellen nur die Mindestdauer bei Maximaltemperatur dar. Wenn die Brandgastemperatur aufgrund entsprechender Frischluftzumischung in der Rauchgassäule diesen Wert nicht erreicht, was anzustreben ist, da der Ventilator sonst nicht mal die 30 Minuten läuft, und somit >30 Minuten Standdauer erreicht werden, ist der Betrieb für wirksame Löscharbeiten wichtig. Daher auch längere Energieversorgung erforderlich.
2. Die Funktionserhaltverkabelung stellt die Funktion des Kabels bei direkter Brandbeanspruchung nach ETK sicher. Wenn das Kabel im Treppenraum entsprechend beansprucht wird, kann die FW im Innenangriff nichts mehr erreichen, bzw. der durch die MRA-Anlage entrauchte Bereich ist nicht der direkt betroffene Brandraum.
Gruß aus S-H,
F. Fleischhauer